Alterspolitik besteht nicht aus einer Aneinanderreihung von Aktivitäten

Alterspolitik besteht nicht aus einer Aneinanderreihung von Aktivitäten

Anlässlich seines fünfjährigen Bestehens zog Gerontopole Freiburg am 30. September 2022 eine Bilanz der Umsetzung der Alterspolitik durch die Gemeinden.

Philippe Demierre, Staatsrat des Kantons Freiburg und Vorsteher der Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD), eröffnete die Veranstaltung zum fünfjährigen Bestehen des Netzwerks Gerontopol Freiburg, die in Bulle (Foto) stattfand. Er erinnerte daran, dass die Gemeinden, die eine Alterspolitik entwickeln, auch in ihre Attraktivität investieren.

Die kantonale Beauftragte für Seniorenfragen, Judith Camenzind Barbieri, stellte die Debatte in den Freiburger Kontext: «Die Kommunalpolitik darf sich nicht auf einige wenige organisierte Aktivitäten für ältere Menschen beschränken. Sie muss sich mit sozialem Zusammenhalt, Freiwilligenarbeit, Wohnraum, Nachbarschaftsdiensten und Infrastruktur befassen. Gemeinden können Bedingungen schaffen, die es älteren Menschen ermöglichen, in ihrem Wohnumfeld zu bleiben». Die Gemeinden sollten nämlich Massnahmen formulieren, die sie zur Ergänzung der kantonalen Politik in ihrem Zuständigkeitsbereich ergreifen wollen.

Von den anfänglich 128 Freiburger Gemeinden haben 50 ihr Konzept abgeschlossen (39%). In 70 Gemeinden sind die Arbeiten noch im Gange (54%), 6 Gemeinden haben noch keine Antwort gegeben (5%) und 2 Gemeinden haben aufgrund einer Fusion kein Papier erarbeitet. Die am weitesten fortgeschrittenen Gemeinden wollen – oder haben bereits:

  • Seniorenräte gegründet
  • die Koordination zwischen der Gemeinde und den lokalen Akteuren zur Umsetzung generationsübergreifender Projekte verbessert
  • Begegnungsräume geschaffen
  • Selbsthilfedienste eingerichtet
  • die Koordination von Dienstleistungen für Senioren aufgegleist
  • oder das Verkehrs- und Wohnungsangebots weiterentwickelt.

Die Mehrheit arbeitet noch an den Konzepten und ist gewillt, die alterspolitischen Massnahmen zu konkretisieren, einige haben sie bereits ins Gemeindebudget aufgenommen.

Die Bedeutung des sozialen Zusammenhalts und der generationenübergreifenden Solidarität wurde von vielen hervorgehoben. Für viele liegt die Herausforderung in der Verankerung der Alterspolitik in der Gemeindestrategie.

Die Akteure von Gerontopole Freiburg sind Kompetenzzentren, Dienstleister und Organisationen, die ältere Menschen vertreten oder sich mit Fragen des Alter(n)s im Kanton befassen.

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