Empfehlungen für verbesserte Rahmenbedingungen in der Langzeitpflege
Empfehlungen für verbesserte Rahmenbedingungen in der Langzeitpflege
Ein nationales Expert:innenkomitee, in dem Delphine Roulet-Schwab, die Präsidentin von GERONTOLOGIE CH mitwirkt, sieht aufgrund der Erfahrungen mit der Coronapandemie in der stationären Langzeitpflege Handlungsbedarf bei Bund und Kantonen. Auch der Branchenverband CURAVIVA unterstützt die Empfehlungen des Komitees und fordert die zuständigen Akteure auf, die Rahmenbedingungen für Alters- und Pflegeheime rasch nachhaltig zu verbessern und die Schwachstellen zu beheben.
Die Kantone werden vom Experti:innenkomitee aufgefordert:
- die Alters- und Pflegeheime (APH) als Teil der kantonalen Gesundheitsversorgung zu behandeln.
- die Restfinanzierung so auszugestalten, dass eine qualitativ gute Pflege gewährleistet ist.
- finanzielle Anreize zu schaffen für die Aus- und Weiterbildung der Gesundheitsfachpersonen in APH.
- Versorgungsmodelle mit fest verpflichteten Heimärzt:innen zu entwickeln, welche gewisse Vorgaben bezüglich Qualität, Zusammenarbeit und Präsenz erfüllen und dafür honoriert werden.
Der Bund wird vom Exepert:innenkomitee aufgefordert:
- die Pflegefinanzierung nach KVG so anzupassen, dass die zunehmende Komplexität der Pflege angemessen finanziert wird. Die Beiträge der Krankenversicherer sind regelmässig zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Menschen mit Demenz und in Palliativesituationen einen deutlich erhöhten Pflegebedarf haben.
- die Pflegefinanzierung nach KVG so anzupassen, dass eine angemessene Entlöhnung des erforderlichen Pflegepersonals möglich wird.
Mit Blick auf den steigenden Bedarf in der Langzeitpflege und -betreuung sind alle in der Pflicht, weiter zu denken, sich zu vernetzen und in die Zukunft zu investieren.