Neuer Obsan-Bericht zu Alterswohnungen/ Betreutes Wohnen

Neuer Obsan-Bericht zu Alterswohnungen/ Betreutes Wohnen

In der Betreuung und Pflege älterer Menschen gewinnen betreute Wohnformen weiter an Bedeutung und rücken auch in den Fokus der Alterspolitik.

Intermediäre Strukturen gewinnen in der Schweiz an Bedeutung, die Daten zu diese Angeboten sind jedoch lückenhaft. Um dies zu ändern hat das Schweizerische Gesundheitsobservatorium Obsan 2016 und 2021 Studien durchführen lassen. Dies geschah mittels einer Befragung der Kantone und ergänzenden Recherchen. Wir führen hier ein paar Resultate aus der aktuellen Ausgabe des Obsan-Berichts «Alterswohnungen und Angebote des Betreuten Wohnens für ältere Menschen in der Schweiz» auf:

Trägerschaft
«In über 50% der Institutionen besteht die Trägerschaft aus gemeinnützigen Organisationen (Vereine, Genossenschaften, Stiftungen oder Bürgergemeinden) und dies in beiden Sprachregionen. In der Deutschschweiz sind am zweithäufigsten Gemeinden (bei über 30% der Institutionen) Teil der Trägerschaft. In der französisch- und italienischsprachigen Schweiz sind hingegen oftmals Pflegeheime (24%) und Spitex-Organisationen (10%) Teil der Trägerschaft, was in der Deutschschweiz weniger häufig der Fall ist.» (S. 11)

Finanzierung
«15% der befragten Institutionen geben an, finanzielle Unterstützung vom Staat zu erhalten. Jene Institutionen, die von einer finanziellen Unterstützung durch die öffentliche Hand profitieren, erhalten diese in unterschiedlicher Form (es waren Mehrfachantworten möglich):

  • Beiträge / Subventionen: 43%
  • Defizitdeckung: 30%
  • andere Arten der Unterstützung: 27%» (S. 13)

Angliederung an Institutionen
«Die Betrachtung nach Angebotstyp zeigt erwartungsgemäss, dass sich an Standorten mit einem Angebot des Betreuten Wohnens deutlich häufiger ein Stützpunkt einer Spitex-Organisation oder eines Alters-/Pflegeheim befindet als bei Standorten, die als reine Alterswohnungen klassifiziert wurden. Die Auswertung zeigt aber, dass auch bei Letzteren bei über einem Drittel der Standorte ebenfalls ein Stützpunkt von Spitex-Organisationen oder Alters-/Pflegeheime angegliedert sind.» (S. 12)

Angebot
«In Bezug auf die angebotenen Wohnungstypen zeigt sich Folgendes:

  • Am häufigsten werden in allen Sprachregionen der Schweiz 2- bis 2,5-Zimmer-Wohnungen angeboten: Bei gut der Hälfte der erfassten Wohnungen handelt es sich um diesen Wohnungstyp.
  • Am zweihäufigsten werden 1- bis 1,5-Zimmer-Wohnungen angeboten. Studios (ohne separate Küche) und 4- bis 4.5-Zimmer-Wohnungen sind selten anzutreffen, 5- und mehr Zimmer-Wohnungen gibt es kaum.» (S.15)
  • «Am meisten Warteliste-Einträge betreffen in allen Sprachregionen die 2- bis 2,5-Zimmer-Wohnungen. Anzahlmässig scheint hier der grösste Nachfrageüberhang zu bestehen.» (S.16)
  • Die angebotetenen Dienstleistungen lassen sich in die vier Kategorien Haushalt und Essen, Alltagsbewältigung und -gestaltung, Sicherheit und Pflege unterteilen. (S. 19ff)

Nachfrage

  • «An einem Standort werden im gesamtschweizerischen Mittel 36 Personen beherbergt
  • Von den durchschnittlichen 36 Bewohnerinnen und Bewohnern pro Standort sind im Schnitt 25 Frauen.
  • Die Mehrheit der Personen in den Alterswohnungen / Betreuen Wohnen ist bereits 80 Jahre oder älter
  • Von jenen Anbietern, die exakte Angaben machen konnten, kann gefolgert werden, dass im Schnitt 47% der Bewohnerinnen und Bewohner Spitex-/Pflegeleistungen beziehen» (S. 23ff)

 

Zur Studie

 

 

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