Partizipation: Neues Alterskonzept Bubikon

Partizipation: Neues Alterskonzept Bubikon

Die Gemeinde Bubikon erstellt ein neues Alterskonzept. Der Fragebogen liefert Informationen zu den Bedürfnissen. Die Beraterin Simone Gatti berichtet aus der Umsetzung.

Simone Gatti, du bist seit vielen Jahren aktiv in der Altersarbeit. Erzähl uns doch bitte etwas über dich.

1990 wurde ich in der Stadt Opfikon (damals 17000 Einwohner) Altersberaterin (als 32-jährige). Das war im Kanton Zürich die erste Stelle (100%), die von der politischen Gemeinde als Projekt eingerichtet wurde. Die Stelle war eine Massnahme aus dem Altersleitbild. Da ich nicht aus Opfikon war, musste ich zuerst herausfinden, wer welche Vorstellung dieser Aufgabe hatte. Erstes Fazit: Spitex fand "nicht nötig", Engagierte in der Gemeinde wussten genau, dass sich in dieser rasch wachsenden Agglo-Stadt keine Freiwilligen finden/motivieren lassen. Die ältere Bevölkerung lies verlauten, dass eine Senioren-Brockenstube sinnvoll wäre, es einen Mahlzeitendienst (täglich frisch/warm), einen Mittagstisch, Bewegungsgruppen, eine Computeria, Besuchergruppen in den Heimen und keine Konkurrenz zu den Institutionen gewünscht ist.

Nach vier Jahren wurde die Stelle definitiv eingerichtet und besteht auch heute noch. In jenen ersten Jahren war das Thema Wohnen im Alter bereits hochaktuell. Während eines Jahres prüften wir verschiedenen Ideen zum Thema Wohnen im Alter in der Gemeinde und stellten die Erkenntnisse in einer als Markt organisierten Alterskonferenz vor.

Wie bist du auf die Website und den Fragebogen gestossen?

Seit ich 2012 bei der Entwicklung des Fragebogens dabei war, ist dieser bei mir im Compi (Rucksack) und bei jeder Beratung in einer Gemeinde schlage ich vor, ihn einzusetzen. Erst jetzt, seit er online ausgefüllt werden kann, kann dieser Vorschlag umgesetzt werden. Einmal habe ich den Fragebogen in einer Siedlung eingesetzt. jedoch wurde er nur gerade von sieben der 30 Partien ausgefüllt. Diese nutzten vor allem den Bereich, wo sie ihre Anliegen platzieren konnten.

Was macht ihr mit den Resultaten und wie geht ihr weiter vor?

Ziel war es bisher immer, dass die Resultate umgesetzt werden: z.B. ein passendes Wohnangebot mit Beteiligung der Betroffenen/Interessierten schaffen (zB so wie in Opfikon mit der Segeno oder in Vilters-Wangs mit der Genossenschaft Alterswohnen Vilters-Wangs). 

Was hat dir an der Website und dem Fragebogen besonders geholfen?

Super finde ich, dass der Fragebogen auf die Gemeinde „personifiziert“ werden kann und die Fragebogen gleich ausgewertet werden. Das sind echte Dienstleistungen!

 

Danke für das Interview.

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