Warum sind altersfreundliche Gemeinden wichtig?

Warum sind altersfreundliche Gemeinden wichtig?

Die Bevölkerung in der Schweiz wird auch in den nächsten Jahrzehnten weiter altern. Wie gesund und autonom Menschen älter werden, lässt sich bis ins hohe Alter positiv beeinflussen. Wichtig ist älteren Menschen hierbei die Möglichkeit, möglichst lange im gewohnten Umfeld leben zu können. Die Gemeinde stellt dazu das wichtigste Umfeld dar. 

Ältere Menschen sind eine grosse Ressource für Gemeinden und leisten wichtige Beiträge an die Gesellschaft: Sie hüten (Enkel-)Kinder, betreuen unterstützungsbedürftige Angehörige und sie bringen ihr Wissen und ihre Erfahrungen in ehrenamtlichen Funktionen ein.

Je mehr ältere Menschen bis ins hohe Alter selbstständig zu Hause leben, desto stärker wird das Kostenwachstum im Gesundheitswesen gebremst. Das trägt zu einer wesentlichen finanziellen Entlastung der Gemeinden bei und entlastet die älteren Menschen und ihre Familien. Auch in den Haushalten fallen weniger Kosten an und die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von betreuenden Angehörigen wird geschützt, wenn weniger Betreuungsaufgaben anfallen. Beides wirkt sich positiv auf die Lebensqualität der betroffenen Personen und die Steuereinnahmen von Gemeinden aus.

Wie oben dargelegt steht unsere Gesellschaft vor verschiedenen Herausforderungen, die zugleich Chancen sein können. Hier einige im Überblick:

HerausforderungChance
Demografie: mehr Menschen über 65Mehr Ressourcen, mehr Engagement 
Demografie: höheres Alter und mehr Kosten (Gesundheit & Soziales)Kostendämpfung durch altersfreundliche Umgebungen
Viele Anbieter im AlterPotenzial für Zusammenarbeit & Vernetzung
Individualisierung der GesellschaftNeue Formen des Engagements, neue Rolle der Gemeinde
Immer mehr Altersarbeit/AlterspolitikPotenzial für Partizipation und Mitwirkung
Milizsystem in der PolitikStetiger Auf-/Ausbau von Fach- und Methodenwissen
Andere WohnformenNeue Rolle als Umsetzungspartnerin
DigitalisierungVerbesserte Erreichbarkeit, Vernetzung und Innovation
TechnologisierungUnterstützung zuhause, Erhöhung Autonomie

Um diese Chancen auch zu nutzen, muss die Gemeinde eine neue Rolle als «Ermöglicherin» (Enablerin) übernehmen und die bestehenden, bisher zu wenig berücksichtigten Ressourcen der Seniorinnen und Senioren aktivieren. Es bedarf flexibel gestaltbarer und von der reinen Altersbetrachtung losgelöster Möglichkeiten für ein Engagement, wie beispielweise projektbasierte, generationenübergreifende Mitarbeit in den Gemeinden. Dies benötigt eine Neuausrichtung der bisherigen Altersarbeit.

Wer dieses Thema noch mehr vertiefen will findet hier viele weitere Argumente:

Zur Studie «Gesundheitsförderung im Alter lohnt sich!»

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