Modell Altersfreundliche Gemeinde (WHO)
Wir orientieren uns am Modell der age-friendly cites der Weltgesundheits-Organisation WHO, weil das Modell Altersfreundlichkeit aus unterschiedlicher Perspektive betrachtet. Für die Arbeit in den Schweizer Gemeinden haben wir die Komplexität etwas reduziert. Das Modell unterscheidet drei Dimensionen: Räumliches Umfeld, soziales Umfeld sowie Gemeindenahe Dienstleistungen, die wir hier genauer erklären.
Räumliches Umfeld
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Öffentlicher Raum und Gebäude
Die Gestaltung öffentlicher Räume und Gebäude beeinflusst, wie mobil und wie selbstständig Menschen in ihrer Umgebung leben.
Konkrete Indikatoren: Aufenthaltsqualität, Barrierefreiheit, Sicherheit, Orientierung
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Mobilität und Verkehr
Öffentlicher und privater Verkehr sind Schlüsselfaktoren für ein aktives Altern. Mobilität bestimmt, wie weit man aktiv sein, sich einbringen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Dabei spielt auch die gegenseitige Rücksichtnahme eine wichtige Rolle.
Konkrete Indikatoren: Erschliessung, Öffentlicher Verkehr, Sicherheit
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Wohnen und Versorgung
Wohnen ist eine wesentliche Voraussetzung für das Wohlbefinden. Die Wohnform, die Unterstützung beim Wohnen, die Einbettung in lebendige Nachbarschaften und Quartiere beeinflussen die Selbstständigkeit und die Lebensqualität im Alter.
Konkrete Indikatoren: Vielfältigkeit, Autonomie, Institutionelles Angebot, Einkaufsmöglichkeiten
Soziales Umfeld
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Soziale Teilhabe
Die Teilnahme an sozialen, kulturellen und spirituellen Aktivitäten verbessert Wohlbefinden und Gesundheit; nicht nur, aber auch im Alter. Solche Aktivitäten erlauben es, Fähigkeiten und Beziehungen zu pflegen, Achtung und Respekt zu erleben und auf dem Laufenden zu bleiben.
Konkrete Indikatoren: Auswahlmöglichkeiten, Teilnahme, Mitsprache, Teilhabe, Digitalisierung
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Soziale Inklusion und Nicht-Diskriminierung
Die Art des sozialen Kontakts beeinflusst die Beteiligung der älteren Menschen am öffentlichen Leben und ihre soziale Integration. Ältere Menschen erleben, dass ihnen mit unterschiedlichen Verhaltensweisen und Einstellungen begegnet wird, je nach ihrer Herkunft, ihrem Gesundheitszustand oder ihren finanziellen Verhältnissen anders.
Konkrete Indikatoren: Respekt, Wertschätzung, Generationenbegegnung, Diversität, Inklusion
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Freiwilligenarbeit und Beschäftigung
Ältere Menschen leisten auch nach der Pensionierung einen Beitrag für die Gesellschaft. Viele leisten informelle Freiwilligenarbeit innerhalb der Familie und im Bekanntenkreis oder formelle Freiwilligenarbeit im Rahmen einer gemeinnützigen Institution.
Konkrete Indikatoren: Altersdurchmischte Verwaltung, Freiwilligenarbeit, Pflegende und betreuende Angehörige
Gemeindenahe Dienstleistungen
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Kommunikation und Information
Wichtig für ein aktives Altern sind die persönliche Vernetzung sowie der Zugang zu aktuellen praktischen Informationen zur Lebensführung.
Konkrete Indikatoren: Zentrale Anlaufstelle, Übersichtlichkeit, Zugänglichkeit
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Kommunale- und Gesundheits-Dienstleistungen
Die körperliche und psychische Gesundheit kann auf individueller wie auch struktureller Ebene gefördert und damit Prävention betrieben werden. Ambulante Angebote für zu Hause fördern die Selbstständigkeit und eine möglichst lange Autonomie. Gemeindenahe Dienstleistungen stellen sicher, dass Informationen und bedarfsgerechte Angebote vorhanden und koordiniert sind
Konkrete Indikatoren: Gesundheitsförderung, Ambulante Dienstleistungen
Machen Sie den Check
Damit Sie rasch eine Einschätzung der Altersfreundlichkeit Ihrer Gemeinde zu haben, empfehlen wir Ihnen unseren Online-Check (dauert ca. 20min). Sie können dort Fragen zu den acht Dimensionen der Altersfreundlichkeit beantworten und erhalten eine erste Einschätzung. Der Online-Fragebogen kann auch zur Befragung der Bevölkerung eingesetzt werden.