Kennzahlen
Kennzahlen für die Gemeinde
Mit Kennzahlen erhalten Gemeinde eine Übersicht und erste Hinweise für Chancen und Herausforderungen der kommunalen Alterspolitik. Kennzahlen haben alleine jedoch selten einen Aussagegehalt. Sie lassen sich erst dann verstehen, wenn sie in Bezug gesetzt werden zu anderen Daten oder zur spezifischen Situation in der Gemeinde, Region oder im Kanton. Kennzahlen müssen deshalb diskutiert und interpretiert werden und erst dann kann ein möglicher Handlungsbedarf abgeleitet werden. Sie sind ein Puzzlestück für eine Standortbestimmung einer Gemeinde. Wir haben eine mögliche Übersicht zusammengestellt und zeigen mögliche damit verbundene Fragestellungen auf. Bei den Indikatoren orientieren wir uns u.a. am Konzept der Sozialplanung aus Deutschland.
Tragen Sie die Kennzahlen ein und besprechen Sie diese in Ihrer Gemeinde.
Altersquotient
Der Altenquotient bildet das Verhältnis der Personen im Rentenalter (65 Jahre und älter) zu 100 Personen im erwerbsfähigen Alter. Menschen über 65 haben im Verlaufe ihres Lebens viele Erfahrungen in Familie und Beruf gesammelt. Sie haben Interessen und Fähigkeiten, die sehr wertvoll sind für die Gesellschaft. Viele ältere Menschen in einer Gemeinde bedeuten darum nicht nur potenziell höhere Kosten, sondern auch potenziell viel Freiwilligenarbeit in Familie, Politik, Vereinen usw.
- Diskussion der Kennzahlen mit kommunalen und regionalen Akteuren der Altersarbeit.
- Angebotsanalyse mit einer anschliessenden Befragung als eine erste Grundlage zur Berechnung des Bedarfs an weiteren alterspolitischen Angeboten.
- Vergleich der bestehenden Angebote mit dem Bedarf, z. B. auch im Rahmen eines runden Tischs in der Gemeinde.
Entwicklung Altersquotient
Die Bevölkerungsentwicklung macht ersichtlich, wie viele Menschen in den nächsten Jahren ins Rentenalter kommen und ihre Ressourcen für die Gemeinde einsetzen könnten. Aus den Ergebnissen über die künftige Altersverteilung kann die Gemeinde ablesen, wie viele Angebote für Seniorinnen und Senioren anzubieten sind und wo mittel- bis langfristig ein höherer bzw. niedrigerer Bedarf zu erwarten ist. In grösseren Städten und Gemeinden kann sich die Umsetzung von Massnahmen in den Quartieren danach ausrichten.
- Diskussion der Kennzahlen mit kommunalen und regionalen Akteuren der Altersarbeit.
- Angebotsanalyse mit einer anschliesenden Befragung als eine erste Grundlage zur Berechnung des Bedarfs an weiteren alterspolitischen Angeboten.
- Vergleich der bestehenden Angebote mit dem Bedarf, z. B. auch im Rahmen eines runden Tischs in der Gemeinde/Region.
Ausländeranteil
Die oft besonderen Lebenssituationen vieler Migrantinnen und Migranten erfordern spezifische Anpassungen der Angebote im Alter, damit diese überhaupt erst in Anspruch genommen werden. Folgende Punkte können eine Rolle spielen:
- Aus gesundheitlichen Gründen erfolgt häufig ein früheres Ausscheiden aus dem Erwerbsleben
- Sie sind früher und stärker vom Risiko der Pflegebedürftigkeit betroffen
- Erhöhtes Risiko für Altersarmut
- Differenzierung nach Herkunftsländern, um religiöse und kulturelle Unterschiede berücksichtigen zu können
- Diskussion der Kennzahlen mit kommunalen und regionalen Akteuren der Altersarbeit.
- Angebotsanalyse mit einer anschliessenden Befragung als eine erste Grundlage zur Berechnung des Bedarfs an weiteren alterspolitischen Angeboten.
- Vergleich der bestehenden Angebote mit dem Bedarf, z. B. auch im Rahmen eines runden Tischs in der Gemeinde.
- Analyse bestehender Angebote und Vergleich mit dem Bedarf, z. B. im Rahmen von Diskussionen mit Kulturvereinen oder Integrationsworkshops.
- Entwicklung kultursensibler Versorgungskonzepte.
- Informationen über das örtliche Altersangebot (in versch. Sprachen), Konzeptentwicklung mit Trägern ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen und entsprechende Weiterbildung der Mitarbeitenden.
Raumtypologie
Räumliche Typologien wirken sich vor allem in der Gestaltung des öffentlichen Raums und der Mobilität aus; aber auch auf Kooperationen von Gemeinden, auf den Aufbau von spezifischen Kompetenzen innerhalb einer Region oder auf die (sinnvolle) Aufgabenteilung.
- Diskussion der spezifischen Herausforderung für die Gemeinde und Region.
- Diskussion möglicher Kooperationen oder Bildung von Kompetenzzentren in der Gemeinde oder Region.
Ambulante Pflege
Einige Menschen brauchen im Alter punktuell oder ständig Unterstützung oder Pflege. Ein hoher Grad an ambulanter Pflege kann ein Indikator sein, dass Menschen länger ihrem Wunsch nachkommen können, so lange wie möglich in den gewohnten vier Wänden zu leben.
- Bemessung anhand der Pflegeprognose, ob der Bedarf ambulanter Pflege langfristig gedeckt werden kann.
- Zusammen mit der Analyse vorhandener Angebote sollte eine Bedarfsanalyse durch eine Befragung erfolgen.
- Anschliessend sollten Angebots- und Bedarfsanalyse diskutiert und zielführende Massnahmen im Rahmen der kantonalen Zuständigkeit diskutiert werden.
- Hierdurch kann eine Abstimmung mit den Pflegeanbietern erfolgen. Gleichzeitig können das freiwillige Engagement erhöht und soziale Netzwerke verbessert werden, um Hilfebedürftigen Unterstützungen anzubieten.
Intermediäre Angebote
Tages- und Nachtstrukturen, Alterswohnungen und betreutes Wohnen sind wichtige Angebote, die es ermöglichen länger und autonom zu Hause zu wohnen.
- Diskussion der Kennzahlen und Angebotsanalyse mit einer anschliessenden Befragung als eine erste Grundlage zur Berechnung des Bedarfs an weiteren alterspolitischen Angeboten.
- Vergleich der bestehenden Angebote mit dem Bedarf, z. B. auch im Rahmen eines runden Tischs in der Gemeinde.
Stationäre Pflege
Wer aus verschiedenen Gründen nicht mehr zuhause wohnen kann oder mehr Pflege braucht, als die ambulanten Dienste abdecken können, zieht in eine stationäre Institution um. Ein grosses Angebot kann ein Indikator sein, dass Menschen nicht wie gewünscht so lange wie möglich zuhause bleiben können und es an Unterstützungsmöglichkeiten fehlt.
- Bemessung anhand der Pflegeprognose, ob der Bedarf stationärer Pflege langfristig gedeckt werden kann.
- Zusammen mit der Analyse vorhandener Angebote sollte eine Bedarfsanalyse durch eine Befragung erfolgen.
- Anschliessend sollten Angebots- und Bedarfsanalyse diskutiert und zielführende Massnahmen im Rahmen der kantonalen Zuständigkeit diskutiert werden.
- Hierdurch kann eine Abstimmung mit den Pflegeanbietern erfolgen. Gleichzeitig können das freiwillige Engagement erhöht und soziale Netzwerke verbessert werden, um Hilfebedürftigen Unterstützungen anzubieten.
Kantonale Gemeindestatistiken
In vielen Kantonen existieren für Gemeinden noch detailliertere statistische Angaben. Sie erhalten hier eine Übersicht über die vorhandenen kantonalen Gemeindestatistiken.
code | Kanton | Gemeinde-Indikatoren |
---|---|---|
CH | Schweiz | Übersicht |
AG | Aargau | Gemeindeportal |
AI | Appenzell I. | Kantonale Zahlen |
AR | Appenzell A. | Gemeindeinfos |
BE | Bern | Gemeindeportal |
BL | Basel-Landschaft | Gemeindeportal |
BS | Basel-Stadt | Quartieratlas |
FR | Freiburg | Fribourg | Portail de la commune |
GE | Genève | Portail de la commune |
GL | Glarus | k.A. |
GR | Graubünden | Gemeindeinfos |
JU | Jura | k.A. |
LU | Luzern | Gemeindeatlas |
NE | Neuchâtel | Information communales |
NW | Nidwalden | k.A. |
OW | Obwalden | k.A. |
SG | St. Gallen | Gemeindeportal |
SH | Schaffhausen | Gemeindeinfos |
SO | Solothurn | Gemeindeinfos |
SZ | Schwyz | Gemeindeinfos |
TG | Thurgau | Gemeindeatlas |
UR | Uri | Gemeindeportal |
VD | Vaud | Portraits communales |
VS | Wallis | Valais | Gemeindeinfos |
ZG | Zug | Gemeindeatlas |
ZH | Zürich | Gemeindeatlas |