Alterspolitik in Wetzikon
Alterspolitik in Wetzikon
Rahel Würmli, Sie sind Leiterin der Fachstelle Alter + Gesundheit in der Gemeinde Wetzikon im Kanton Zürich. 2022 hat Wetzikon eine umfassende Altersstrategie nach den Prinzipien der «altersfreundlichen Stadt» veröffentlicht. Was ist die Vision?
Genau, alle Prinzipien wurden darin verankert. Unsere aktive und personenzentrierte Alterspolitik will alle Phasen des Alterns im Fokus haben und integriert soziale und gesundheitsbezogene Bedürfnisse. Die dritte Lebensphase wird als wichtige Ressource für die Gesellschaft angesehen. Familiäre und nachbarschaftliche Unterstützung und Betreuung werden gleichwertig wie die Angebote professioneller Pflege und Betreuung gewichtet. Bestehende Netzwerke sollen gestärkt und Lücken bei den Angeboten geschlossen werden.
Wie stellt ihr sicher, dass die Altersstrategie ihren Weg in den Alltag findet?
Wir haben einen verbindlichen Massnahmenkatalog mit Zuständigkeiten erarbeitet in den Handlungsfeldern konsistente Alterspolitik, Altersfreundliche Lebensräume, Information & Kommunikation, Caring Community, Gesundheit & Pflege sowie nachhaltige Finanzierung. Die klaren Zuständigkeiten führen zu einer Verbindlichkeit.
Wie gelingt es euch, die familiäre und nachbarschaftliche Betreuung besser zu unterstützen?
Im Handlungsfeld «Caring Community» haben wir breit gefächerte Massnahmen beschlossen wie beispielsweise die Förderung von Quartierprojekten oder die aktive Information und den Einbezug von Pensionierten. Zudem werden die Begriffe «Betreuung» und «Entlastung» konkretisiert und die zugehörigen Leistungen und Angebote definiert. Und wir arbeiten bereits mit dem Verein Nachbarschaftshilfe ZEIT.WERK sowie mit der Spitex Bachtel AG, die in unserem Auftrag Beratungsbesuche zu Hause durchführen.
Vor welchen Herausforderungen steht die Gemeinde Wetzikon in den nächsten Jahren?
In der Umsetzung des CareManagements und damit dem stärkeren Einbezug der Akteure sowie verbesserte Prozesse und Schnittstellen. Und in der Umsetzung der Strategie des Pflegezentrums und der Veränderung der ambulanten, intermediären und stationären Strukturen. Zudem wollen wir Menschen besser abholen, die frisch in die Pension gestartet sind und wir möchten die Fachstelle erweitern, um neue Massnahmen umsetzen zu können.