Generationen verbinden in Männedorf
Generationen verbinden in Männedorf
Ursula Feiner, Sie sind Fachbereichsleiterin Alter und Sozialversicherungen in der Gemeinde Männedorf im Kanton Zürich. Sie haben nebst der Altersstrategie auch ein Konzept für die Fachstelle Alter veröffentlicht. Was können andere Gemeinden davon lernen?
Für uns sind Transparenz und eine klare Aufgabenteilung wichtig. Das öffentlich zugängliche Konzept beschreibt die Ziele, Zielgruppen und Aufgaben. Die Ziele sind nicht nur auf die Beratung der älteren Bevölkerung ausgerichtet, sondern verfolgen eine übergeordnete Alterspolitik mit den Themen Vernetzung der Akteure oder Einbindung der Freiwilligen.
In Männedorf gibt es einen Generationengarten. Wie muss man sich das vorstellen?
Der Generationengarten ist ein intergenerationelles Gemeinschaftsprojekt der Schule, der Fachstelle Alter und der Anna Zemp Stiftung. Die Kinder aus Unterstufenklassen dürfen während der Schulzeit ein Kartoffel-, Salat oder Blumenprojekt auf dem Areal des Schulgartens betreuen. Unterstützt werden sie von gartenaffinen Seniorinnen und Senioren. Wir rekrutieren und begleiten die Freiwilligen.
Sie bieten aber nicht nur für Garteninteressierte einen intergenerationellen Austausch, sondern auch bei Bildungsveranstaltungen?
Wir betreiben einen IT-Treff@65+, wo Seniorinnen und Senioren Sicherheit im Umgang mit Handy, Tablet und Computer gewinnen können. Je nach Bedarf führen wir Schulungen zu einem bestimmten Thema vor Ort durch – so zum Beispiel Umgang mit 'Twint' und 'eBanking' oder 'Social Media'.
Viermal Mal pro Jahr finden kleinere Bildungsveranstaltungen und zwei Mal grössere Bildungszyklen im Zusammenwirken mit anderen Akteuren und einer engagierten Freiwilligengruppe Männedorf statt. Die Bildungsangebote haben das Ziel, Themen zu beleuchten, welche Gesundheit und Lebensqualität positiv beeinflussen und die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch bieten. Die Themen werden in einem partizipativen Ideenprozess von freiwilligen und professionellen Akteuren (Fachstelle Alter, Freiwillige, ökumenische Altersarbeit) gestaltet. Auch in der Umsetzung findet ein Zusammenwirken von freiwilligen und professionellen Akteuren statt: zum Beispiel «Lyrik und Musik» organisiert von Seniorinnen und Senioren und der Musikschule.
Vor welchen Herausforderungen steht die Gemeinde Männedorf in den nächsten Jahren?
In den letzten Jahren wurden viele Angebote aufgebaut. Diese weiterzuentwickeln und auf nachhaltige Beine zu stellen sehen wir als zentrale Aufgabe und Herausforderung. Zudem möchte die Fachstelle Alter vermehrt zu Hause lebende hochbetagte Menschen erreichen. Sie sollen bei Interesse niederschwellig beraten und für die Vorteile einfacher und präventiver Massnahmen sensibilisiert werden. Es werden auch Hilfestellungen angeboten, um diese Massnahmen umzusetzen.