Vernetzung in Baden

Vernetzung in Baden

Bei unserer ersten Mitgliederumfrage zu den Themen Steuerungsinstrument, Ressourcen, Vernetzung und Partizipation haben sich sechs Gemeinden mit hohen Werten hervorgetan. Baden im Kanton Aargau ist eine davon.

Melanie Borter, Sie sind Leiterin der Koordinationsstelle Altersnetzwerk Baden im Kanton Aargau. Schon der Name dieser Städtischen Stelle deutet auf ein Kernthema hin: die Vernetzung, richtig?

Genau. In der Stadt Baden hat es schon viele Anbieter und viele Angebote für die ältere Bevölkerung. Wichtig ist, die Angebote nicht nur bei der Zielgruppe bekannt zu machen, sondern auch bei den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren der Altersarbeit sowie innerhalb der Stadtverwaltung. Bewährt haben sich Vernetzungstreffen im kleinen Kreis, bei denen sich ganz unkompliziert Personen, die eine ähnliche Dienstleistung anbieten, kennenlernen und austauschen. Zudem unterstützt die Stadt Baden Akteure, die selbst wichtige Vernetzungsarbeit leisten. So zum Beispiel den Seniorenrat Region Baden SRRB, der alle zwei Jahre die ExpoSenio organisiert, eine Messe fürs Altern in der Region Baden. Die Vernetzung mit der Bevölkerung ist aber für mich auch sehr wichtig. Diese wird durch den Beirat Impuls 60+ gewährleistet, der aus Altersdelegierten der Quartiervereine, der Ortsbürgergemeinde und dem Seniorenrat Region Baden besteht.

Gibt es wichtige Bereiche, wo Sie den Beirat einbeziehen?
Ja, die Treffen mit dem Beitrat Impuls 60+ finden drei- bis viermal im Jahr statt, aber auch zwischendurch arbeiten die Mitglieder aktiv mit mir zusammen. Der Beirat war übrigens wesentlich an der Schaffung der Koordinationsstelle Altersnetzwerk Baden beteiligt und hat 2019 die Leitsätze verabschiedet, nach denen sich unsere Alterspolitik richtet.

Wie sind Sie als Fachperson vernetzt?
Der Kanton Aargau bietet in der Alterspolitik verschiedene Unterstützungen und Informationen für Gemeinden an. Ich gehöre der strategischen Kommission des Kanton Aargau "Forum für Altersfragen" an, nehme am Alterskongress und weiteren Vernetzungstreffen auf kantonaler Ebene teil. Einen regelmässigen meist digitalen Austausch pflege ich mit den Vertretenden der wenigen Aargauer Gemeinden und Städten, die sich ebenfalls explizit dem Thema Altern annehmen. Hinzu kommen einzelne Tagungen und Vernetzungstreffen in der übrigen Schweiz.

Vor welchen Herausforderungen steht die Gemeinde Baden in den nächsten Jahren?
Statistik Aargau geht davon aus, dass in Baden bis 2030 bei den 65- bis 79-Jährigen mit einer Zunahme von 21%, bei den über 80-Jährigen gar mit einer Zunahme von 47% zu rechnen ist. Das Bedürfnis nach Information ist bei der älteren Bevölkerung und deren Angehörigen gross. Die Herausforderung: Informationen müssen über verschiedene Kanäle und regelmässig verbreitet werden, damit sie möglichst viele der sehr heterogenen Zielgruppe erreichen. Wichtig ist zudem, nicht nur die demografischen Herausforderungen sehen, sondern auch die Chancen. So ist es beispielsweis wichtig, dass jene Personen, die sich nach der Pensionierung neu oder immer noch für die Gesellschaft engagieren möchten, darin bestärkt werden.  

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