Vulnerable Menschen besser erreichen

Vulnerable Menschen besser erreichen

In diesem Artikel beleuchten wir mögliche Massnahmen, die die Erreichbarkeit von vulnerablen älteren Menschen verbessern können. Am Ausprobieren kommt aber niemand vorbei, jede Gemeinde ist anders.

Ein Ansatz zur Verbesserung der Erreichbarkeit von vulnerablen älteren Menschen ist die Daten-Analyse eines Quartiers oder einer Gemeinde. In einer Daten-Analyse können Sie herausfinden, welche Personen sich in vulnerablen Situationen befinden könnten. 

Folgende Faktoren können bei der Analyse helfen:

  • Prekäre finanzielle Situation: Wenig Rente, Günstiger Mietpreis, EL-Bezug, Quadratmeter-Preise
  • Starke körperliche Einschränkung: Hochaltrigkeit, Dichte Spitex-Kundschaft, Dichte Menschen 80+, Nutzung weitere Unterstützung (Nachbarschaftshilfe, ambulante Dienste)
  • Geringes Bildungsniveau und kulturelle Kompetenz: Ausbildungsstand, Bildungsabschluss, Durchmischung Bevölkerung, Ausländeranteil
  • Fehlende unterstützende Beziehungen: Einpersonenhaushalte / EPH Hochaltrige, Neu-Witwer und -Witwen, Verwitwete Personen

Teilweise ist eine qualitative Erhebung notwendig, hierfür eignet sich Einschätzung von Fachorganisationen und -personen. 

Diese Vielfalt an Daten zeigt, dass die gängige Zielgruppen-Einteilung 65+ meistens nicht ausreicht. Die ältere Bevölkerung ist sehr heterogen und die Bedürfnisse können sich mit zunehmender Fragilität stark verändern. In einem nächsten Schritt ist es darum wichtig, die Zielgruppen und die Themen für die Kommunikation zu definieren und dann zu testen (inklusive Auswertung der Erkenntnisse). 

Ein Beispiel:

  • 55- bis 65-Jährige: Pensionierung, Prävention/Gesundheitsförderung, Wohnen, pflegende Angehörige, Engagement, usw.
  • 65- bis 75-Jährige: Engagement, Prävention/Gesundheitsförderung, Wohnen, pflegende Angehörige, usw.
  • 76- bis 85: Prävention/Gesundheitsförderung, pflegende Angehörige, Nachbarschaftshilfe, Begegnungsorte, Unterstützungsangebote, usw.
  • 86-Jährige und älter: Begegnungsorte, Mittagstische/Mahlzeitendienste, Nachbarschaftshilfe, Unterstützungsangebote, usw.

Oft hilft es, die Zielgruppen noch weiter zu präzisieren. Zum Beispiel nach Geschlecht, Personen mit Migrationsgeschichte, Personen in vulnerablen Lebenssituationen usw. 

Haben Sie dann die Kommunikationsmassnahmen aufgesetzt, gilt es nochmals zu prüfen, mit welchen Altersbildern Sie kommunizieren. Hier finden Sie einen praxisorientierten Leitfaden «Neue Bilder des Alter(n)s». Jetzt gilt es: ausprobieren, sich mit den älteren Menschen austauschen, die Massnahmen anpassen und lernen.

In diesem Artikel finden Sie noch mehr Möglichkeiten, die die Erreichbarkeit verbessern.

Zum Artikel

nach oben